Die belgische Bierlandschaft zeichnet sich durch eine jahrhundertelange Tradition und eine Vielfalt besonderer Stile aus. Während viele dieser Stile heutzutage von Craftbrauereien auf der ganzen Welt aufgegriffen werden, gibt es einige, die ausschließlich in Belgien gebraut werden – wie das Lambic, das diesen Namen nur tragen darf, wenn es mithilfe der Mikroorganismen, Bakterien und wilden Hefen aus der Luft des Pajottenlandes rund um Brüssel fermentiert wurde – oder außerhalb des Landes wenig bekannt sind. Die Bourgogne des Flandres zählt in die zweite Kategorie.
Alles begann mit Pierre-Jacques Van Houtryve: Im Jahr 1765 begann der Landwirt aus Loppem mit dem Bierbrauen. Seine Sohn Corneille IV folgte in seines Vaters Fußstapfen und gründete Anfang des 19. Jahrhunderts die Den Os Brauerei in Brügge. Wie es damals üblich war, vererbte sich die Brauerei von Sohn zu Sohn. Im Jahr 1908 vergrößerte sich das Unternehmen, als man die La Marine Brauerei dazukaufte. Die Bourgogne des Flandres fand ihre erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1911, als sie beim Handelsgericht eingetragen wurde, doch man geht davon aus, dass die Familie Van Houtryve den Stil damals schon einige Zeit braute. Im Laufe der folgenden Generationen stieß die Familie ihre Brauereien ab, doch die Bourgogne überdauerte: Ab dem Jahr 1957 wurde die Spezialität von der Brauerei Verhaeghe gebraut, später gelangte die Rezeptur in die Hände der Braumeister:innen von Timmermans und wird seit den 1990er Jahren dort gebraut. Heute hat man die Bougogne de Flandres als eigenständige Marke ausgelöst und eine kleine Brauerei in der Kartuizerinnenstraat in Brügge errichtet. Diese neue Brauerei ist keine 50 Meter von der alten La Marine Brauerei entfernt und schließt den Kreis gewissermaßen.
Stilistisch ist die Bourgogne des Flandres den flämischen Braustücken zuzuordnen. Ähnlich wie beim Lambic verheiratet man auch hier oft Jungbiere mit (fass)gereiften Suden, um die perfekte Balance zwischen Komplexität und Frische zu erreichen. Für die Bourgogne des Flandres wird ein Lambic aus dem Hause Timmermans verwendet, das zuvor mehr als 12 Monate lang in Eichenfässern lagerte. Während das reifere Lambic eine vollmundige Tiefe, eine aromatische Würze und eine fruchtige Säure ins Spiel bringt, liefert das junge Braustück einen Hauch verspielter Frische. Man vereint das Lambic mit dem obergärigen flämischen Rotbier Den Bruinen Os und schafft eine einzigartige Bierkreation, die ein meisterhaftes Gleichgewicht aus Süße, Säure, Tiefe und Frische ins Glas bringt.
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